Projekte

Platzwart und Nonne
Kunst am Bau

2012. Haus der Natur in Salzburg.

Seit 7. März geht jeden Abend im Vierten Stock des Hauses der Natur ein Licht an.

Der Platzwart wird am Fenster stehen und wie gebannt den Vorplatz beobachten. Seine großen Augen erstarrt, überlebensgroß in der Erscheinung, ist er gleichsam der Vertreter aller im Haus präparierten Artgenossen.

Während im Stiegenhaus eine Ursulinen-Nonne auf den Spuren ihrer Vergangenheit wandelt.

Gruber nutzt für die zweite Wandmalerei die Dynamik der eigenartig in die Stiegen einschneidenden Blindfenster: sie tauchen am Boden scheinbar auf und verschwinden wieder in der Stiegen-Untersicht. Seine Arbeit Paternoster nimmt Bezug auf die Geschichte des Hauses.

 

Platzwart, 135 x 110 cm, Gouache, Farbstift, Lack auf Wand

Paternoster, 123 x 170 cm, Gouache, Farbstift, Lack auf Wand

 

 

 

 

Süßer Erlöser
Schokojesus für alle!

4. Oktober 2008. Lange Nacht der Museen. Galerie im Traklhaus.

Im Rahmen der Ausstellung rund um die Nominierungen zum ‚Großen Kunstpreis 2008’ startete Erich Gruber eine süße Versuchung. Er goss in seine Jesus- und Comic-Totenkopf-Formen heiße Schokolade. Die Figuren wurden vorsichtig in Cellophan verpackt und an die Ausstellungsbesucher verschenkt.

 

„Der von Erich Gruber kreierte Schokoladechristus will konkret einverleibt werden. Die Passion als Konfiserie.“ (Dr. Anton Gugg, 2008)

 

> Ausstellung Traklhaus

Unters Volk!
Kleiner Samen für Kommunionkinder

Mai 2006. Pfarrkirche Itzling.

Ein aufwendig gestaltetes kleines Büchlein brachte Unerwartetes. Bastelanleitungen neben Texten. Heiliges neben Weltlichem.

 

„Der Betrachter seiner Werke wird zum Entdecker vieler Geschichten, eigener Erinnerungen. Erinnerungen an die eigene Erstkommunion, an meinen Großvater, der im Herrgottswinkel sitzt und Ziehharmonika spielt, an seine Schwester, die in ihrem Haus Heiligenbilder und Engelfiguren sammelte und die ich nur mit streng zurückgekämmtem Haar und hoch geschlossener weißer Bluse kannte… Unzählige Rückblenden eröffnen sich und Grubers Motive, die er behutsam ins Blickfeld rückt, werden zu Bildträgern des Erinnerns. Dem flüchtigen Blick entziehen sich Grubers Bilder Gott sei Dank.“ (Carolin Walker, 2008)

Betweiber
Kunst am Bau

2001. Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau. Zentrales Stiegenhaus, 3.OG.

Der Realisierung ging ein Wettbewerb mit 28 Einreichungen voran. Erich Gruber war es wichtig die Raumwirkung der großen Glasflächen, spiegelnden Böden und dünnen Stützen und die freie Sicht auf Landschaft zu erhalten. So fügt sich seine Arbeit in den Bau ein, ohne die schwebende Wirkung des Stiegenhauses zu zerstören. Material, Farbe und Oberfläche wurden so gewählt, dass die „Betweiber“ durch ihre Grauschattierungen beim Licht- und Schattenspiel mitwirken. Das Sgraffito betont die Massigkeit der Wand, die horizontale Anordnung steht im Gegensatz zu den vielen Vertikalen.

Auf den ersten Blick erscheint die Arbeit nüchtern, musterartig. Beim Erkennen des Motives fügt sich der Betrachter hinter der Reihe der Betenden ein, die Blickrichtung ist dieselbe.

 

> Kunst am Bau